back next
2.8.4 Rotationseinbruch der Asteroiden

Treffen Körper zusammen, haben sie spezifisch zu ihrer Größe
eine ähnliche Inklination und Rotation. Da sie sich in die gleiche
Richtung drehen, würde ihnen ein Zusammentreffen die Rotation
zum Teil nehmen. Diese würden sofort wieder zu ihrer Rotation
zurückfinden. Bei den Asteroiden ist es jedoch so, dass sie der Rest
eines Entstehungsbereiches sind und die Gasscheibe kleiner geworden ist.

Sie wandern zudem von der Sonne weg. Damit erfahren die Körper,
die weiterhin zusammen kommen, keine entsprechende Reibung
über ein verdichtetes Gas. Die Rotationseinbrüche bleiben
bei ihnen erhalten. Da sie bestimmte Intervalle von Rotationseinbrüchen
spezifisch der Größe und der Dichte vorweisen,
kann man daraus Schlüsse ziehen. Die sich bildenden Körper
haben beim ersten Durchdringen der Gasscheibe eine Masse
spezifisch ihrer Dichte. Das bedeutet in der weiteren Entwicklung,
dass jede Klasse der Asteroiden beim Einfang größerer Körper
spezifische Größen erreicht. Daher müssen die Rotationseinbrüche
bei den unterschiedlichen Klassen versetzt sein. Körper geringerer
Dichte haben beim ersten Durchdringen eine höhere Masse.
Der erste Rotationseinbruch setzt daher bei diesen Körpern
bei einem größeren Durchmesser ein.

Betrachten wir die Rotationskurve unterschiedlicher Klassen
der Asteroiden, so hat die S-Klasse einen Rotationseinbruch
bei 100 Kilometern Durchmesser und die C-Klasse
bei 140 Kilometern Durchmesser. Da die C-Klasse die geringere
Dichte hat bestätigt sich unsere Annahme.
Den zweiten Einbruch hat die S-Klasse bei 150 Kilometern
Durchmesser und die C-Klasse hat ihn bei 230 Kilometern Durchmesser.

















Grafik 1: Rotation der Asteroidenklassen (7.4)

Da wäre die nächste „Runde der Periheldrehung“ abgeschlossen.
Damit kämen die gleichen Körper an, die sich nur weiterentwickelt
haben und größer wurden. Die Periheldrehung bei den Asteroiden
muss man, wie schon angedeutet, im Zusammenhang sehen.
Der Asteroidengürtel ist der Rest eines Entstehungsbereiches,
der übrig blieb, weil die Sonne kleiner wurde.
Dieser Rest wird über die Abdrift, wie alle anderen Körper,
von der Sonne weggetrieben. Außerhalb hat Jupiter seine
Monde eingefangen. Er hat deswegen ständig an Masse zugenommen.
Seine Abdrift wird darüber rapide kleiner.

Zwangsläufig nähert sich der Asteroidengürtel Jupiter.
Der Einfang dieses gesamten Gürtels wird nur dadurch verhindert,
dass Jupiter seinerseits früher Gase aufnimmt.
Seine Dichte nimmt dadurch ab und damit erhöht sich seine Abdrift.
Der Asteroidengürtel hat sich ihm genähert und dann wieder entfernt.
Ein Teil der Asteroiden ist daher auch bei ihm geblieben.
Durch diese Nähe hat er den Asteroidengürtel über
die Periheldrehung sehr stark beeinflusst. Auf diese Weise
erklären sich die Rotationseinbrüche.