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2.9.3 Einfang der Monde und Masse des Planeten

Wenn sich zwei Körper in Mondgröße einfangen, nähert sich der kleinere
Körper dem größeren Körper. Der größere Körper verzögert seine
Geschwindigkeit und der kleinere beschleunigt. Dadurch geht der eine
auf eine äußere und der andere auf eine innere Bahn.
Je größer die Masse und damit auch die Gravitation beider Körper,
desto größer ist der Unterschied der Bahnveränderung.

Der größere Körper gewinnt schneller an Masse, weil er die
größere Gravitation hat. So verlagert er den gemeinsamen Schwerpunkt
immer mehr zu sich hin, bis der Schwerpunkt in ihm liegt.
Hat er das einmal erreicht, gewinnt er deswegen an Masse,
weil sich alle eingefangenen kleinen Körper nach dem Einfang
um ihn drehen. Beim Durchdringen der Gasscheibe um die Sonne
stürzen sie auf ihn ab. Der zweite Körper den man mit Mond
bezeichnen kann, wird dadurch in seinem Massengewinn benachteiligt,
weil sich die Körper um den Planeten drehen.

Nicht nur die Gravitation ist der Nachteil für den Mond, sondern auch
seine Position. Betrachtet man in diesem Zusammenhang
die Saturnmonde, so sind bei ihnen zwei Arten
von Einschlagskratern vorzufinden. (9.2.3)

Ein gutes Beispiel ist dabei Dione. Die erste Generation sind große Krater,
und dann folgen in der zweiten Generation viele kleine Einschlagskrater.
In dieser ersten Phase ist der Mond noch alleine
im Entstehungsbereich unterwegs. Nach dem Einfangen
drehen sich alle Körper um den Planeten.

Früher oder später stürzen sie wegen der ungleichmäßigen
Strömungsverhältnisse ab. Nach dem Einfang durch den Planeten
ändert sich diese Situation und der Mond fängt nur noch kleine Körper ein.
Gehen wir zurück zu unserem ersten Paar eingefangener Körper,
bei denen sich einer ins Zentrum setzt, so nähern sich
diesem äußeren Paar zwei weitere Körper, die den
Entstehungsbereich verlassen haben.

Das äußere System hat schon an Masse gewonnen, weil es über die
größere Gravitation verfügt. Diese ist damit auch die Ursache, warum der
ankommende Körper eine größere Bahnveränderung erfährt. Das führt zu
einer größeren Umlaufbahn um den Planeten. Unter diesem Blickwinkel ist
der Radius der eingefangenen Monde ein Maß für die Masse
des Planeten zum Einfangzeitpunkt.