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2.12.3 Entwicklungsprinzip und Klassen von Gasplaneten

Der wesentliche neue Gedanke in diesem Modell zur Planetenentstehung
liegt darin, dass alle großen Körper in der Nähe der Sonne entstanden sind
und von der Strömung des Gases weggetrieben werden.
Demnach sind alle Körper hintereinander entstanden
und haben sich gegenseitig eingefangen und größere Systeme gebildet,
wie die der Gasplaneten. Es gibt unterschiedliche Klassen von Gasplaneten.
Diese Klassen der Gasplaneten sind an die Klassen von Körpern
gebunden, die aus dem Entstehungsbereich herauswandern.

Die Arten der Körper ergeben sich aus den verschiedenen Klassen,
wie sie im Asteroidengürtel vorzufinden sind. Die Entwicklung
der einzelnen Klassen ist abhängig von der Temperatur des Sterns.
Damit verbunden ist die Rotationsgeschwindigkeit eines Sterns.

Mit steigender Temperatur war die Rotation in den frühen
Entwicklungsphasen eines Sterns höher. Das nimmt wiederum
Einfluss auf die Bildung der unterschiedlichen Klassen,
die aus dem Asteroidengürtel herauswandern. Zum Beispiel
setzt die Bildung der Körper mit Eisenkern, also Körper
der M-Klasse, später ein. Die Bildung der Körper aus
der E-Klasse, wie etwa Pluto oder Triton, tritt früher ein.

Dieses versetzte Entstehen bleibt bei allen Sterntemperaturen erhalten.
Sie verschiebt sich nur in spätere Phasen, wenn man sich zum Beispiel
zu kühleren Sternen bewegt. Aus diesen unterschiedlichen Klassen
von Körpern bilden sich die Klassen der Gasplaneten.
So kann man sagen, dass Neptun als ein Vertreter der E-Klasse
zu verstehen ist und Jupiter ein Vertreter der M-Klasse ist.

Zudem kommt die Wechselwirkung dieser beiden Klassen
von Körpern bevor sie zu Gasplaneten werden.
Dadurch, dass die M-Klasse die E-Klasse abschneidet,
ist es der E-Klasse möglich gewesen, Gasplanet zu werden.
Das ist so zu verstehen: In der frühen Phase unseres Sonnensystems
sind lauter Kleinplanetensysteme entstanden. Ein Pluto wandert
in die C-Klasse der Asteroiden und fängt einen Mond der C-Klasse ein.

Dann folgt Triton und macht das gleiche. Vielleicht fängt er auch
zwei Monde der C-Klasse ein, aber dann kommt der nächste Körper
der E-Klasse schneidet die Entwicklung ab. Das ist das Problem
der Kleinmondsysteme. Es wird nun unterbrochen, weil plötzlich
die Körper der M-Klasse auftreten und die Entwicklung
der E-Klasse abschneidet. Damit wandern nur noch Körper
der C-Klasse aus dem Entstehungsbereich heraus
und der letzte Körper der E-Klasse sammelt eine
ganze Reihe Körper der C-Klasse ein. Damit erreicht er erst
die Masse, um die Inklination zu senken
und zum Gasplaneten zu werden.

Neptun war in unserem System der erste, dem das gelang.
Um das richtig zu verstehen muss man sich über die
Entwicklungsgeschwindigkeiten der einzelnen Klassen
im Klaren sein. Die M-Klasse mit Eisenkern entwickelt sich
sehr langsam und verlässt den Entstehungsbereich auch
mit geringer Abdrift. Dadurch können sich während dieser Zeit
so viele Körper der C-Klasse bilden, die von dem letzten Körper
der E-Klasse eingefangen werden. Das Entstehen der M-Klasse
stört demnach die Entwicklung der E-Klasse und sorgt damit
für die ungestörte Entwicklung der C-Klasse.

Sobald Neptun mit der Gasaufnahme beginnt, sammelt der
die Kleinmondsysteme ein, zerstört dadurch sein Mondsystem
und sie stürzen zum größten Teil bis auf Triton ab.
Das ist nur möglich, weil die Kleinplaneten, wie Pluto und Triton
noch keine Gase aufnehmen können.
Ihre Abdrift bleibt weiterhin gering.

Neben dem Massengewinn durch die Gasaufnahme
ist der zusätzliche Massengewinn durch die Einnahme dieser
Kleinmondsysteme bestimmt. Deswegen hat er in unserem
Sonnensystem mehr Masse als Uranus.
Wesentlich bei der Betrachtung der kühlen Sterne sind daher
diese beiden Typen von Gasplaneten, die ich mit Jupiterklasse
und mit Neptunklasse bezeichnen möchte. Sie zeigen
eine Wechselwirkung in ihren einzelnen Körper während
das Sonnensystem entsteht. Bei sehr kleinen
entwickelt sich nur die C-Klasse.