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3.1.3 Prinzip der Sternentstehung

Aus den bisherigen Betrachtungen der Planetenentstehung
kommt man zu dem Schluss, dass es nicht nur eine Verbindung
zwischen der Entwicklung des Sterns und der Bildung
seines Planetensystems gibt. Es existiert durch die Planetenentstehung
ein starker Einfluss auf den Stern. Dabei geht nicht nur darum,
dass Körper in den Stern stürzen, sondern es geht darum,
dass die Körper eine Rotation mit sich bringen,
die Magnetfelder entwickeln und den Stern bremsen.

Die Bildung größerer Körper, die Entwicklung ihrer Rotation
die daraus folgenden Magnetfelder und der Absturz solcher Körper
sind Ursache der Bildung einer abgeplatteten Gasscheibe
(cirkum-stellare Scheibe) auf der Rotationsebene eines Sterns.
Diese bildet sich, weil der Stern eine gewisse Rotation erreicht.
Ist die Geschwindigkeit zu langsam verhält sich das Gas turbulent,
überschreitet es diese, entwickelt das Gas lineare Strukturen.
Damit flacht sich die Gasscheibe in der Nähe des Sterns ab.

Diese Abplattung der Gasscheibe scheint für den Stern erst einmal
nur ein Nachteil zu sein. Die Gasscheibe ist jedoch im gleichen Zuge
auch ein Garant für die Zufuhr von Gasen, die sich auf der Oberfläche
des Sterns absetzen. Diese ist nur möglich, weil sich die Gasscheibe
auf diese Art und Weise verdichtet. Würde sie das nicht tun,
dann hätte der Sonnenwind keine Probleme diese Gase
sofort wieder abzublasen. Dass er es trotzdem macht,
sieht man an Jungsternen, an T-Tauristernen oder an
Herbig-Haro-Objekten. Diese geben über die Pole Gase ab,
während sie Gase auf der Rotationsebene, also am Äquator, aufnehmen.

Diese Gasscheibe hat demnach zwei Funktionen. Sie ist einmal eine Hilfe,
damit Sterne Gase aufnehmen können. Weil sie eine Gasdichte
über die Rotation erzeugt, die stärker ist als der Sonnenwind,
können Gase die Oberfläche erreichen. Damit wächst die Masse des Sterns.
Da er nur eine bestimmte Rotation erreicht, kann er nur eine bestimmte
Masse erreichen. Dann wird der Sonnenwind zu groß und die Gase
werden abgeblasen. Auf der anderen Seite bremst sie mit der Körperbildung
in Sternnähe die Entwicklung des Sterns. Eine ungestörte Entwicklung
des Sterns ist nur möglich, wenn der Stern eine Temperatur erreicht,
die den Entstehungsbereich vom Stern trennt.

Der zweite wichtige Gedanke, der sich aus der Planetenentstehung ergibt,
liegt darin, dass sich ein Planet durch das Sammeln von Substanzen
hoher Dichte so viel Masse entwickelt und sich nicht mehr über die
Strömung vom Stern entfernt. Damit entwickelt er sich
zum Exoplaneten oder Zweitstern.
(Das wird in anderen Textpassagen erklärt.)

Die nahen Zweitsterne haben wiederum einen steuernden Einfluss
auf den Erststern. Über die synchrone Rotation fördern sie die Entwicklung
von kühlen Sternen, weil sie das System antreiben. Bei heißen Sternen
ist es wiederum so, dass sie das gesamte System bremsen.
Der Zusammenhang wird nur verständlich, wenn man sich über die
Eigenschaften des Sonnenwindes und die Funktion
der Gasscheibe im Klaren ist.