Metallizität und Kugelsternhaufen
Es muss zwischen den Zellen einen Austausch an Gasen gegeben haben.
Eine Zellengeneration muss an die nächste Generation von Zellen
Gase weitergeben, die sie erbrütet haben, denn nur so steigt die
Metallizität der einzelnen Kugelhaufen. Die massenreichsten Sterne
der Kugelsternhaufen vergehen sehr schnell und geben daher sehr früh
wieder Gase mit frisch erbrüteten schweren Elementen ab.
Nur so kann man erklären, dass von den Zentren der ersten
Sternentstehung im Universum die Metallizität nach außen hin zunimmt.
Der wichtige Effekt der dafür sorgt, dass die Metallizität der
Kugelsternhaufen steigt, liegt im Schleuseneffekt.
Dieser wirkt nicht nur in der Entstehungslinie der Sterne nach vorne
sondern er wirkt auch nach hinten. Das bedeutet, er holt sich auch
das Gas von Sternen, die gerade die Entstehung abgeschlossen haben
und schon dabei sind über die Sonnenwind Gase abzugeben.
Sie haben schon erste Elemente erbrütet und diese werden
für die neuen Entstehungsprozesse verwertet.
Wenn man von einem Austausch zwischen den Zellen redet, so wäre
damit ein einseitiger Austausch gemeint, denn nur die etwas älteren
Zellen geben an die neue Sterne Gase ab und nicht umgekehrt.
In der weiteren Entwicklung bleiben die Kugelsternhaufen für sich
und erbrüten keine weiteren Generationen von Sternen.
Sie geben im Laufe ihres Alter aber immer mehr Gase ab,
die den Raum mit schweren Elementen anreichern.
Wenn Kugelsternhaufen in den Bulgen einer Galaxie gelangen,
findet eine kürzere Folge von Sternentstehungen statt.
Das abgegebene Gas alter Sterne wird hier viel eher beim
Entstehen von Sternen verwendet.
Im Bulgen finden dann gleich mehrere Generationen
von Sternen statt, deren Metallizität steigt.
Weil es diesen regen Austausch gibt, findet man auch in den
inneren Spiralarmen einer Spiralgalaxie eine höhere Metallizität.
Die Metallizität hat einmal etwas mit der Sterndichte zu tun,
aber auch zum anderen damit dass Gase aus den äußeren
Regionen in das Zentrum der Galaxien geführt werden.