back next
3.5.10 Massenbestimmungen im Universum

Nach der Erklärung der großräumigen Entwicklungen im Universum,
sei die Frage noch mal auf die vorhandenen Massen im Universum gelenkt.
Der größte Teil der Masse ist also nicht visuell über die Leuchtkraft
zu erkennen. Er ist nur über Bewegung von Galaxien
und über Gravitationslinsen zu erkennen.

Wenn man aus dieser gesamten Abhandlung zu dem Gedanken gelangt,
die Körper um einen Stern entstehen durch Kondensation und wandern
von dort aus von ihm weg, so ist ein größerer Teil bei der Entwicklung
in den Stern stürzt. Damit wird die Fusion eines Sternes nicht nur aus
seiner Masse bestimmt, sondern von dem Anteil schwerer Elemente.

Besonders bei den kühlen Sternen dürfte der Anteil schwerer Elemente
im Kern sehr hoch sein. Die Massenbestimmung ohne den Anteil schwerer
Elemente kommt auf eine sehr viel geringere Masse,
als mit einem solchen Anteil. Da die kühlen Sterne den größten
Anteil ausmachen, liegt darin einer der großen Messfehler
bei der Bestimmung ihrer Massen.

Dazu addiert sich der Messfehler in Mehrfachsternsystemen,
in denen der zweite Stern und alle weiteren Sterne in seiner Nähe
aus einem Planeten entstanden sind. Auch da wären
die Massenbestimmungen einfach falsch, weil der Zweitstern
gegenüber dem ersten Stern die geringere Leuchtkraft hat.

Ein weiteres Problem der Massenbestimmung liegt in der geringen
Metallizität der Kugelsternhaufen. Mit abnehmender Metallizität
wird der Anteil heißer Sterne immer größer. Hier hat man es mit
Verhältnissen zu tun, wo die Metallizität nur einem 200stel des
solaren Wertes entspricht. Bei Kugelsternhaufen mit einem solch
geringen Anteil ist der „Bremseffekt“ der Sterne sehr gering.

Damit dürfte der vorwiegende Teil der Sterne einmal
massenreiche Sterne gewesen sein. Auf diese Weise würde sich
auch der überproportionale Anteil an Röntgenstrahlung innerhalb
der Kugelsternhaufen erklären, der dafür sprechen könnte,
dass dort große Massen vergangener Sterne existieren. (22.7)

Diese Röntgenstrahlung lässt sich mittlerweile näher lokalisieren.
Dabei kommt man zu dem Schluss, dass es Doppelsterne sind,
bei denen der eine Teil ein Weißer Zwerg ist.

Die Milchstraße und auch andere Spiralgalaxien weisen zu den
äußeren Regionen hin eine abnehmende Metallizität vor.
Bei den Elliptischen Galaxien scheint es nach neuesten Untersuchungen
umgekehrt zu sein, und die Masse nimmt zum Zentrum zu. (5.99)

Demnach ist die fehlende Masse an die Metallizität gebunden.
Hier könnte ein direkter Zusammenhang zwischen der abnehmenden
Metallizität und dem steigenden Anteil fehlender Massen existieren.

Spiralgalaxien haben einen hohen Drehimpuls. Sie haben über
die Milliarden Jahre mit ihren Spiralarmen große Mengen
an Gase angezogen. Im gleichen Zuge haben sie genau wie bei der
Planetenentstehung Sterne vom Zentrum nach außen treiben lassen.

Bei den Planetensystemen sind die äußersten Körper die ältesten
und nicht anders verhält es sich bei den Spiralgalaxien.
Daher wird es in den äußeren Regionen
auch die meisten vergangenen Sterne geben.