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2.10.3 Rotationsneigung und ehemalige Inklination der Planeten

Wenn Körper den Stern verlassen, haben sie spezifisch ihrer
Dichte eine Inklination. Bei Gesteinskörpern liegt sie um 20°
und bei Eisenkörper über 10°. Unter diesem Winkel bekommen
sie ihre Rotation. Diese Inklination hält der Körper, bis er
zum Planeten wird und seine Monde eingefangen hat.
Während er die Monde einfängt, nimmt er nicht nur sehr stark
an Masse zu, sondern auch an Dichte. Das wird ausgelöst
durch die Gravitation. Mit höherer Dichte wird die Inklination kleiner.

Während des Mondeinfangs beginnt auch die Drehung des Mondsystems.
Die Gasaufnahme setzt mit zunehmender Entfernung vom Stern ein
und passt sich der Bewegungsebene der Monde um den Planeten an,
die sich mit dem Abwandern vom Stern weiterhin in ihrer Ebene drehen.
Damit verschwindet die ursprüngliche Rotationsneigung im Kern.
Die Rotationsneigung bleibt erhalten und drückt sich im Winkel
der Magnetachse zur Ekliptik aus. Die Magnetachse der Gasplaneten
entspricht der ehemaligen Inklination des Planetenkerns.

Aus dem Grunde, dass Körper zur Ekliptik wandern, weisen auch
die Asteroiden nicht mehr die ehemalige Inklination vor.
Es dürfte aber noch die Tendenz der Inklination der einzelnen
Klassen unterschiedlicher Dichte erkenntlich sein.
Als Beispiel kann man dort den Asteroiden Psyche anführen.
Er wird als metallisch angegeben. (20.4)

Damit gehört er zu der M-Klasse der Asteroiden.
Seine Inklination entspricht 3,09°. Das würde der Tatsache entsprechen,
dass Eisenkörper eine kleine Inklination haben. Gesteinskörper haben
in der Tendenz eine größere Inklination.

Bei Pluto war die Masse noch sehr klein und zudem noch keine
großen Körper vorhanden, daher behält er seine Inklination bei.
Da die Entwicklung der Planeten mit Merkur und Venus abrupt endet,
schaffen sie es nicht, zur Ekliptik zu wandern. Daher steigt
die Inklination der Planeten von der Erde bis Merkur an.

Betrachten wir die Rotation der großen Gesteinskörper,
so hat die Erde zum Beispiel einem Gesteinsmantel mit einer
Rotation von 23,5°, Mars hat einen von 25°. Demnach hatten
auch sie eine entsprechende Inklination, nachdem der Gesteinsmantel
gesammelt war. Der Gesteinsmantel von Jupiter ist nicht erkenntlich.
Bei den äußeren Gasplaneten dürfte die Magnetachse
dem rotierenden Kern entsprechen. Saturn liegt in seiner Inklination
ungefähr bei 26,7° plus minus 0,8°. Uranus hat entschlüsselte 22,1°
im Bezug zur Ekliptik.

(Um diesen Wert zu entschlüsseln, muss man 180°
von der Rotationsneigung mit 97,9° abziehen. (19.1)
Damit bleiben 82,1°. Davon werden noch mal 60° abgezogen.
Dieser Wert von 22,1° ist die Abweichung
der Magnetachse von der Rotationsachse.)

Neptun würde ebenfalls den entschlüsselten Wert von 17,4°
gegenüber der Ekliptik erreichen.

(Um den Wert zu erhalten, müsste man die 47° der Neigung
der Magnetachse von der Neigung der Rotationsachse,
das wären 29,6°, abziehen.)

























Grafik 25: Magnetachsen von Uranus und Neptun (7.1)

Pluto passt genau in diese Reihe. Er hat seine Inklination
von 17,15° beibehalten. Die Inklination und die Rotationsneigung
sind Ausdruck der Dichte des Planetenkerns und stehen
in umgekehrt proportionalem Verhältnis zueinander.
Das Verhältnis unterstreicht, dass die Dichte dieser Planetenkerne
zu den äußeren Planeten hin zunimmt und die Planetenkerne
damit der Dichte ihrer Monde entsprechen. Dabei zeigt sich,
dass Neptun ohne seinen Gasmantel zu früheren Zeiten
eine wesentlich höhere Dichte hatte als Uranus. Das ist damit
zu erklären, dass Neptun, wie Pluto, aus der E-Klasse stammt
und Uranus aus der C-Klasse stammt, die bei
den Asteroiden vorzufinden sind.
Diese Winkel sind der Hinweis auf die ehemaligen Inklinationen
und die jetzige Rotationsneigung der Körper mit Gesteinsmantel
oder reinem Gesteinskern im Gasplaneten.

Die Rotation des Eisenkerns entspricht den Magnetachsen
bei entsprechenden Planeten. Merkur hat eine Magnetachse
von 10°, bei der Erde 11,7°. Jupiter rotiert unter einem Winkel
von 3,1°. Dazu addiert sich die Magnetachse von 9,6°.
Die Magnetachse hat bei ihm damit eine Neigung von 12,7°
gegenüber der Ekliptik. Hier sieht man eine fallende Tendenz
von Jupiter bis Merkur. Das passt, da die Rotationsgeschwindigkeit
der Gasscheibe zum Ende der Entstehung immer mehr nachlässt.

Was uns noch mal unterstützt, dass die Magnetachsen im Kern
der Planeten wirklich der Rotation entsprechen, ist die Tatsache,
dass der Erdkern unter einem anderen Winkel rotiert als die Erde selbst.
Er rotiert ungefähr unter 10° und ist damit der Magnetachse sehr verwandt. (5.2)

Zudem dreht sich der Kern erheblich schneller. Das passt zu den
Eisenasteroiden, die ebenfalls schneller rotieren als die Gesteinskörper.
In der Gasscheibe bewegt sich das Eisen in einem dichteren Gas
näher zur Ekliptik und erfährt dort eine größere Reibung.

Die unterschiedlichen Rotationsachsen in einem Festkörper
und Geschwindigkeiten sind nur über diese getrennte Entstehung
von Kern und Mantel erklärbar. Was dies noch mal unterstützt
ist die chemische Zusammensetzung der Erde. (19.8)