Planeten vor der Gasaufnahme
Die Planeten waren am Anfang nicht größer als ihr erster
eingefangener Mond. Sie sind ihren Monden gleich.
Was sie unterscheidet ist nur die Rotation. Das bedeutet,
Jupiter war kein anderer Körper als Titan und demnach eher
vergleichbar mit der Erde und ihrem Mond. Denken wir in
unserem System in Paaren so gehört Titan zu Jupiter, Io zu Europa
und Ganymed zu Callisto. Hier sind die Paare klar.
Der Grund für das entstehen von Paaren liegt an der Gasscheibe,
die Körper gleicher Art und Dichte zu beiden Seiten der Ekliptik trennt.
Diese Trennung setzt sich bis zum Einfang des Mondes durch,
und soll später noch einmal näher erläutert werden.
Auch bei den äußeren Gasplaneten Saturn und Uranus finden
sich diese gleichen Paare. Saturn selbst fehlt jedoch sein Partner.
Mimas und Enceladus sind ein Paar und die letzten beiden Monde,
die Uranus eingefangen hat, Titania und Oberon sind auch komplett.
Es muss ein Körper entstanden sein, den Saturn verloren hat.
Er müsste eine Größe haben, die dem ersten eingefangenen Mond
der äußeren Gasplaneten von ca. 400 Kilometern Durchmesser
entspricht. Wenn er nicht eingefangen wurde, müsste er sich
als einzelner Körper zwischen dem Uranussystem und
dem Saturnsystem befinden. Diesen Körper gibt es tatsächlich.
Es ist Chiron. Chiron hat einen Durchmesser von etwa 180
bis 370 km und er bildet eine Koma von 40000–130000 km
Durchmesser aus. Er ist zwar für einen Kometen zu groß,
zeigt aber durch diese Koma die Eigenschaften eines Kometen.
(13.1)
Er steht zwischen den beiden Planeten im Verhältnis 3:5,
ist äußerst dunkel und hat eine Koma. Das spricht dafür,
dass er in der äußersten Region des Entstehungsbereiches entstand,
einen kleinen Gesteinskern sammelte, worauf die Eisschicht folgte.
Wichtig ist seine verwandte Größe gegenüber dem ersten
eingefangenen Mond, wie Miranda oder Mimas.
Die weitere Entwicklung von Chiron zum größeren Körper
hat deswegen nicht stattgefunden, weil das nur mit dem Einfang
eines Körpers ähnlicher Größe möglich gewesen wäre.
Saturn und Uranus bestehen im Kern aus leichtem Gestein.
Neptun hat schon den Gesteinskern mit schwerem Gestein.
Bei Jupiter und bei der Erde haben wir den Eisenkern.
Damit ist ihr erster eingefangener Mond, ungleich größer als der
bei den Gasplaneten. Io und der Erdmond sind daher ähnlicher Größe.
Wie man die einzelnen Klassen bei den Gasplaneten erkennt,
wird erst später erklärt, man kann aber kurz voraus greifen.
Den Kern des Planeten in seiner Rotationsneigung kann man
an seiner Magnetachse erkennen. Hierbei muss man aber
die Magnetachse im Bezug zur Ekliptik setzen.
Das wird in der Astronomie nicht getan.
Daher muss man den jeweiligen Wert für den Planeten
aus seiner Rotationsneigung errechnen. Wenn man das getan hat,
haben Jupiter und die Erde einen sehr kleinen Winkel
der Magnetachse gegenüber der Ekliptik, der nur knapp über 10° liegt.
Bei Saturn und Uranus liegt er weit über 20°.
Neptun hat eine Magnetachse von 17,4°. Er unterscheidet sich
daher sehr klar von Saturn und Uranus.
Um noch einmal kurz zu begründen, was dahinter steckt,
muss man die Rotation erklären. Die Rotation ergibt sich
aus der ehemaligen Inklination des Körpers.
Die Inklination ist ein Faktor seiner Dichte. Sie ist kleiner
je größer die Dichte des Körpers ist. Die Gasplaneten haben
mit zunehmender Masse beim Einfang ihrer Monde stark
an Dichte zugenommen. Dadurch ist ihre Inklination kleiner geworden.
Sie haben sich auf dieser Weise der Ekliptik genähert.
Was jedoch gleich geblieben ist, das ist die Rotationsneigung des Kerns.
Ein sehr schöner Vergleich ist im Bezug auf diese Überlegungen Pluto.
Er hatte es nur geschafft, einen Mond einzufangen.
Damit konnte er als Vertreter der E-Klasse der Asteroiden
keine all zu große Masse erreichen. So ist er bei der Strömung
der Gasscheibe um die Sonne in seiner Inklination von 17,15° geblieben.
Dieser Wert ist sehr verwandt mit der Magnetachse des Neptuns,
wenn man sie im Bezug zur Ekliptik setzt. So findet man in Pluto
eine Bestätigung dieser theoretischen Überlegung.