Entstehungsbereich und Sterntemperaturen
Wenn man diese Gedanken zum Entstehungsbereich weiter spielte,
würde sich bei heißeren Sternen, also ab den F-Sternen,
der Entstehungsbereich völlig vom Stern trennen. Das bedeutet,
alle Sterne, die eine höhere Temperatur erlangen als die G-Sterne,
haben eine andere Oberfläche, haben aber auch einen anderen Kern.
Während bei kühlen Sternen ständig Körper in diesen stürzen,
haben die heißeren Sterne, abgesehen von den CP-Sternen,
eine ruhige Oberfläche. Ausdruck der kühlen Sterne sind
die Konvektionszonen und Sonnenflecken. Die Konvektionszonen
und Sonnenflecken beginnen ab den M5-Sternen und versinken
ab den F-Sternen in tiefere Schichten und verschwinden
erst bei den A-Sternen.
(10.5)
Hier besteht der wesentliche Zusammenhang, der sich auf die
Rotation der Sterne bezieht. In dem Moment, also ab den F-Sternen,
wo die Konvektionszonen in tiefere Schichten verschwinden,
steigt die Rotation an.
Grafik 3: Rotation von Jungsternen
(5.8)  
(10.7)
Bei den kühlen Sternen liegen Magnetfelder vor, die den
Sonnenflecken verwandt sind.
(10.3)
Von den Sonnenflecken weiß man, dass sie Einfluss auf die
Rotation der Sonne nehmen. Beim Maximum der Sonnenflecken
rotiert unsere Sonne um 400 km/h langsamer als im Minimum.
(13.4)
Da erkennt man den Zusammenhang sehr gut. Es existierte
daher ein Steuerungsmechanismus. Dieser besteht darin,
dass bei kühleren Sternen so viele Körper abgestürzt sind.
Die Entstehung von Körpern in Sternnähe steuert demnach die
Rotation des Sterns. Die Rotation ist daher ein sehr wichtiger Faktor
für die weitere Entwicklung des Sterns. Nur bei genügend
hoher Rotation plattet die Gasscheibe ab. Das Gas wird linear,
wenn eine bestimmte Geschwindigkeit überschritten wird.
Dieser Grenzwert hängt mit der Viskosität des Gases zusammen
und ist an die Reynoldszahl gebunden. Über die Reynoldszahl
kann man festlegen bei welcher Geschwindigkeit des Gases,
die Strömung umkippt. Bei geringer Geschwindigkeit ist sie turbulent.
Bei hoher Geschwindigkeit wird sie linear. Innerhalb der linearen
Strömung verdichtet das Gas mit der weiter steigenden Rotation.
Das sorgt für die differenzielle Rotation des Sterns.
Der wichtige Effekt liegt darin, dass in der dichten linearen
Strömung der Sonnenwind keinen Einfluss hat. Nur in dieser
Linearen Strömung kann das Gas bei stärkerem
Sonnenwind die Sternoberfläche erreichen.
Nur da, wo die Gasscheibe sich abplattet, bilden sich größere Körper.
Sie setzen sich in der Gasscheibe auf zwei Ebenen ab
und müssen von dort aus diese Gasscheibe durchdringen.
Das können sie nur wenn sie größer werden. Dabei erlangen
sie auch ihre frühe Rotation. Das heißt, die Körperbildung setzt
in der Sternentwicklung mit einem Mal ein.
Dieses zweiteilige Bild der Sterne über ihre Temperatur
findet eine Logik, wenn man von einem Entstehungsbereich ausgeht,
der sich mit ansteigender Temperatur der Sternoberfläche
von ihm trennt. Das bedeutet aber auch, dass Sterne in ihrem
inneren Aufbau sehr unterschiedlich sind. Die kühlen Sterne
hätten große Anteile schwerer Elemente in sich aufgenommen.
Diese erzeugen starke Konvektionszonen. Die Konvektionszonen
vermindern die Fusion des Sterns. Die Fusion ist an die Sonnenflecken
gebunden und sie ist umgekehrt proportional zum Fusionsprozess.
Das ist an der Neutrinostrahlung der Sonne zu erkennen.
Sie ist sehr viel geringer wenn ein Maximum an Sonnenflecken vorliegt
Grafik 4 : Neutrinohäufigkeit in der Sonne und Sonnenfleckentätigkeit
(14.1)
Diese Neutrinos sind ein Maß für die Stärke des Fusionsprozesses
in der Sonne. Ein weiterer Hinweis liegt in der Fusion von Jungsternhaufen.
Ganz junge Sternhaufen liegen im HRD unterhalb der Hauptreihe
und setzen sich erst mit der Zeit in die richtige Position.
Das erklärt sich über der stärkeren Magnetismus der Sonnenflecken
in der frühen Phase, der mehr Energie aus dem Zentrum
des Sterns abführt. Das mindert die Fusion.
Kommen wir zu der gesamten Betrachtung zurück, so wäre dieses
Bild der Planetenbildung schlüssig mit der Sternentstehung verbunden.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bildung von Körpern in Sternnähe
die gesamte Entwicklung der Sterne steuert.
Sie bestimmt im letzten Sinne, wie massenreich Sterne werden
und wie viele Sterne massenreich werden. Unter diesem Gesichtspunkt
hätte die Planetenentstehung einen äußerst großen Einfluss auf die
generelle Sternentwicklung. Bezieht man dies auf die abnehmende
Metallizität bei früheren Sterngenerationen, wäre das von
fundamentaler Bedeutung. Es geht demnach nicht nur darum
zu erklären, wie sich Körper um einen Stern bilden,
sondern darum, wie deren Einfluss auf den Stern aussieht.